Erfurt, KW 38: Fürsorge-Gipfel, Kulturwende und Queen-Sound – zehn Geschichten der Woche | 15–21. September 2025
Eine dichte Erfurt-Woche spannte den Bogen vom 83. Deutschen Fürsorgetag über eine kulturpolitische Weichenstellung am Theater bis zum Queen‑Tribute in der Messe – abwechslungsreich, nachdenklich und publikumsstark zugleich.
Woche im Überblick
Zwischen Montag und Sonntag trafen in Erfurt große Debatten und große Bühnen aufeinander: Der 83. Deutsche Fürsorgetag verankerte die Leitfragen zu Zusammenhalt, Arbeitswelt und Klima direkt im Congress Center und machte die Stadt zur Schaltzentrale sozialer Gegenwartspolitik. Der „Abend der Begegnung“ in der Arena Erfurt übersetzte diese Impulse in Nähe, Netzwerke und konkrete Gespräche auf kurzer Distanz. Parallel setzte der Stadtratsbeschluss zur Wiedereinführung der Schauspielsparte am Theater Erfurt ein kulturpolitisches Signal für Vielfalt und Öffnung des Hauses. Auf der Klangspur lieferten die ACHAVA‑Finaltage den Dialog zwischen Musik und Gesellschaft, während das Queen‑Tribute den Wochenend‑Schlussakkord vorbereitete. Damit die Stadt atmen konnte, band die EVAG das Event mobilitätsfreundlich ein – mit Kombiticket und Zusatzbahnen rund um den 21.09. Zugleich zeigte die Woche ihre ernste Seite: eine störungsarme Klimademo, ein schwerer Unfall und ein Zeugenaufruf nach einem Raubversuch setzten Sicherheitsmarker im Stadtraum. Ruhe und Tiefenschärfe gaben die öffentlichen Führungen in der Alten Synagoge, die Erfurts Gedächtnis zugänglich machten. Und mit der Woche der Familien starteten niederschwellige Angebote quer durch die Stadt – nah an Alltag, Teilhabe und Bewegung. Erfurt präsentierte sich so als Gastgeberin und Organisatorin, die Debatten, Kultur, Logistik und Sicherheit verlässlich unter einen Hut brachte.
Die 10 Geschichten
1) Fürsorgetag setzt den Ton: 16.–18.09. im Congress Center
Der 83. Deutsche Fürsorgetag brachte Erfurt drei Tage lang auf die bundesweite Sozialpolitikbühne – mit Foren, Symposien und dem Leitmotiv „Transformationen · Sozial · Machen“ als inhaltlicher Klammer. Die Gastgeberrolle der Landeshauptstadt verschob die Debatte über Zusammenhalt, Arbeitswelt und Klima aus den Papieren in die Praxisräume vor Ort.
2) Abend der Begegnung: Netzwerken im Stadion
Am 17.09. öffnete die Arena Erfurt für den Abend der Begegnung ihre Tore, um Kongressgäste, Akteurinnen und Stadtgesellschaft zusammenzuführen. Der Community-Fokus des Formats übersetzte Fachdebatten in unmittelbare Begegnungen, die den Transfer in Projekte und Partnerschaften greifbar machten.
3) Theater-Erfurt-Beschluss: Schauspielsparte kehrt zurück
Mit einer offiziellen Mitteilung legte die Stadt die Wiedereinführung einer Schauspielsparte am Theater Erfurt offen – verbunden mit strukturellen Anpassungen, die Profil und Governance des Hauses stärken sollen. Der Schritt ist kulturpolitisch bedeutsam, weil er Vielfalt, Publikumserweiterung und neue künstlerische Resonanzen in die Stadt verspricht.
4) ACHAVA-Finale: Verständigung als Klang
Die ACHAVA Festspiele setzten in ihrer Schlussphase in Erfurt interkulturelle Akzente, die Musik und Dialog verzahnten. Das Finale unterstrich Erfurts Rolle als Bühne für künstlerisch getragene Verständigung im Spannungsfeld der Gegenwartsthemen.
5) Queen-Tribute in der Messe: 21.09., 19:00 Uhr
„One Vision of Queen“ markierte den Wochenendschlussakkord: eine hochskalierte Tribute-Show in der Messe Erfurt als Publikumszugpferd. Offizielle Konzertinfos bestätigen Datum, Beginn und Rahmen – ein klarer Fixpunkt im städtischen Eventkalender dieses Sonntags.
6) EVAG-Kombiticket: Mobilität clever verknüpft
Für den 21.09. wurde das Konzertticket zum Fahrausweis in der Tarifzone 10 erklärt, gültig ab drei Stunden vor Beginn bis 03:00 Uhr am Folgetag. Zusätzliche Bahnen nach Veranstaltungsende entlasteten den Verkehr und senkten die Einstiegshürden für einen entspannten Abend.
7) Klimastreik am Samstag: 280 Teilnehmende, störungsarm
Die Polizei meldete am 20.09. eine grundsätzlich störungsfreie Fridays-for-Future-Versammlung unter dem Motto „Exit Gas – Enter Future“ mit 280 Teilnehmenden und nur temporären Verkehrsbeeinträchtigungen. Der Protest fügte der Woche einen zivilgesellschaftlichen Takt hinzu, ohne die Stadtdynamik dauerhaft zu stören.
8) Schwerer Unfall in der Sulzer Siedlung
Ebenfalls am 20.09. kam es in der Stotternheimer Straße zu einem schweren Unfall mit mehreren Verletzten, nachdem ein Pkw von der Fahrbahn abkam, mit einem Baum kollidierte und sich mehrfach überschlug. Die Lage unterstrich die Notwendigkeit präventiver Verkehrssicherheit und schneller Einsatzkoordination.
9) Zeugenaufruf nach Raubversuch am Domplatz
Die Polizei suchte Zeugen zu einer versuchten Raubstraftat am 15.09. am Eingang der Tiefgarage Domplatz, bei der einem Senior die Bauchtasche entrissen werden sollte. Die Veröffentlichung am 17.09. verdeutlichte den Fokus auf Aufklärung und öffentliche Mithilfe.
10) Woche der Familien: Angebote ab 15.09.
Mit der „Erfurter Woche der Familien“ starteten ab 15.09. stadtweit Workshops und Aktivitäten, die Familien niedrigschwellig zusammenbringen sollten. Das Programm verband Freizeit, Teilhabe und Bewegung – nah an den Lebenswelten der Zielgruppen.
Fazit der Woche
Die Woche vom 15. bis 21. September zeigte Erfurt als Stadt, die Debatten, Kultur und Alltag souverän zusammenführt: Der 83. Deutsche Fürsorgetag setzte mit seinem Dreiklang aus Zusammenhalt, Arbeitswelt und Klima eine inhaltliche Achse, die durch den Abend der Begegnung unmittelbar in die Stadt hineinwirkte. Parallel markierte die Wiedereinführung der Schauspielsparte am Theater Erfurt eine kulturpolitische Öffnung mit Signalwirkung, während die ACHAVA‑Finaltage und das Queen‑Tribute der Messe der Woche Klang und Publikum gaben. Damit diese Dichte funktionierte, griffen Logistik und Mobilität verlässlich ineinander, sichtbar etwa am EVAG‑Kombiticket. Die zivilgesellschaftliche Präsenz einer störungsarmen Klimademo, aber auch ernste Blaulichtmomente und ein Zeugenaufruf erinnerten daran, dass Sicherheit und Prävention Teil derselben urbanen Erzählung sind. Mit Führungen in der Alten Synagoge und der Woche der Familien setzte Erfurt zudem ruhige, verbindende Akzente. Unterm Strich präsentierte sich die Stadt als beherzte Gastgeberin und pragmatische Organisatorin – mit einem klaren Auftrag für die kommenden Wochen: Impulse in messbare Praxis überführen, kulturelle Öffnung mit Leben füllen und den öffentlichen Raum durch Aufmerksamkeit, Teilhabe und gute Planung weiter stärken.
Quellen der Inspiration
- Deutscher Fürsorgetag Erfurt (offiziell): https://www.erfurt.de/ef/de/erleben/veranstaltungen/vst/2025/152038.html
- Abend der Begegnung (DFT): https://www.dft2025.de/abend-der-begegnung/
- Theater Erfurt – Schauspielsparte (PM): https://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/pm/2025/152381.html
- ACHAVA Festspiele Erfurt – Highlights: https://www.erfurt-tourismus.de/veranstaltungen/hoehepunkte/
- One Vision of Queen – Veranstalterinfo: https://semmel.de/concert-info/concert-alias/2025-09-21-19-00-veranstaltungen-tickets-one-vision-of-queen-erfurt.html
- Messe Erfurt – Kalender: https://www.messe-erfurt.de/besucher/veranstaltungskalender/
- EVAG-Info zum Kombiticket: https://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/am/2025/152372.html
- Polizei Erfurt – Wochenlage/Newsroom: https://www.presseportal.de/blaulicht/nr/126719
- Erfurter Woche der Familien (Programm): https://www.erfurt.de/ef/de/erleben/veranstaltungen/vst/2025/151980.html
- Hintergründe DFT (Land Thüringen): https://www.tmasgff.de/medienservice/artikel/83-deutscher-fuersorgetag-findet-vom-16-18-september-in-erfurt-statt